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Okzidentale Überlegenheitsphantasien gepaart mit Heteronormativität
von Antke Engel Angesichts der rassistischen und antisemitischen Argumentationen, welche die 2012 in Deutschland geführte Mediendebatte über Vorhautbeschneidung geprägt haben, kann das seit Anfang des Jahres geltende „Gesetz über den Umfang der Personensorge bei der Beschneidung des männlichen Kindes“ als gelungene Gegenmaßnahme betrachtet werden. Die Gesetzesformulierung, die die Vorhautbeschneidung prinzipiell erlaubt, so sie gemäß medizinischer…
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Eltern dürfen Kindern keinen unabänderlichen Stempel aufdrücken
von Katja Dörner Die Beschneidung von Jungen ist ein heikles Thema. Nicht nur, weil es sich um eine jüdische Praxis handelt, die auch vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte mit höchster Sensibilität zu diskutieren ist. Maßgeblich ist zudem die Frage tangiert, wo das Recht von Eltern endet, Entscheidungen für ihre Kinder zu treffen, und wo…
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Bereits die Frage ist falsch gestellt
von Heinz-Jürgen Voß und Zülfukar Çetin Seit Ende Juni 2012 wurde in der Bundesrepublik Deutschland „religiöse Vorhautbeschneidung“ breit thematisiert. Zuvor gab es in der BRD keine Beiträge zur Zirkumzision, die eine mediale Aufmerksamkeit erfahren hätten. Es existierten im deutschsprachigen Raum keine Selbstorganisationen von vorhautbeschnittenen Männern, die die Praxis problematisierten.
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Beschneidung von Jungs: Was ist der StreitWert aus feministisch-intersektioneller Perspektive?
Das Gunda-Werner-Institut gibt der Beschneidungsdebatte einen neuen Ort und wirft neue Perspektiven auf. Ausgehend vom Urteil des Kölner Landgerichtes Gerichts, das die religiös-motivierte Beschneidung eines vierjährigen Jungen im vergangenen Mai als „einfache Körperverletzung“ durch den Arzt wertete, fand eine gesellschaftliche und politische Debatte über Kinderrechte, Religionsfreiheit, medizinische Vor- und Nachteile der sogenannten Zirkumzision und die…
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Kathrin Ganz
Teilhabe für alle durch neutrale Plattformen? Die Geschlechterpolitik ist ein Dauerbrenner in der Auseinandersetzung mit der Piratenpartei. Allzu oft bleibt diese jedoch bei stereotypen Vorstellungen stehen, also zum Beispiel bei der Geschichte von den technikverliebten Nerds, die die Sprache der Frauen nicht sprechen
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Wer programmiert feministisch?
von Jan Schnorrenberg Wer programmiert feministisch? In Zeiten der Wikipedia und einem Aufbrechen traditioneller Wissensstrukturen scheint Wissen frei zu sein. Dies ist jedoch nur bedingt richtig: Auch Internettechnologien produzieren Wissensmonopole. Der Harvard Professor Lawrence Lessig verglich schon 1999 in seinem Werk „Code and Other Laws of Cyberspace“ Programmcode mit dem geschriebenen Gesetz.
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Grüne Nerds und das Gefasel von Post-Gender
von Dieter Janecek Grüne Nerds und das Gefasel von Post-Gender Gibt es auch grüne Nerds? Diese ausschließlich bei den Piraten vermuteten bleichgesichtigen männlichen Computerfreaks, die sich nach gängiger Vorstellung auch während der Biergartenzeit lieber mit Club Mate in dunkleln Zimmern einsperren um ihrer Spielsucht zu frönen, als den Sonnenstrahlen zu frohlocken?
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Lena Rohrbach
Die Kandidatin der LINKEN für das Berliner Abgeordnetenhaus blickt von der Titelseite einer Boulevardzeitung. Über ihrem Portraitfoto prangt in großen Lettern die Schlagzeile „Politikerin schockt mit wirren Sex-Thesen“. Wir befinden uns im Wahlkampf um einen Platz im Abgeordnetenhaus im Jahr 2011. Was war passiert? Die Kandidatin hatte eine harmlose, aber liberale Ansicht zur Sexualpädagogik vertreten.…