Kategorie: Neue Männer, altes Feindbild

  • Wider den weißen Feminismus oder warum die Marginalisierten den Ton angeben müssen. Ein Manifest

    Wider den weißen Feminismus oder warum die Marginalisierten den Ton angeben müssen. Ein Manifest

    von Emine Aslan In den letzten Monaten wurde im Zuge der Ereignisse in der Silvesternacht vielfach die  rassistische Instrumentalisierung von Feminismus kritisiert. Die Wortwahl legt nahe, dass ‚der‘ Feminismus in seinem Kern frei von Rassismen sei. Dies jedoch unterschlägt sowohl die vielen unterschiedlichen Feminismen als auch den Rassismus, die diesen innewohnen. Es unterschlägt die zahlreichen Widerstände von Frauen* of Color gegen imperiale und eurozentristische Frauenbewegungen. #ausnahmslos. Eine politische Intervention. Angesichts der medial so präsenten rassistischen Interpretationen der sexuellen Übergriffe, die Deutschland als postsexistische […]

  • „Die Nacht den Frauen“  Wider den Gedächtnisverlust in der Post-Köln-Debatte

    „Die Nacht den Frauen“ Wider den Gedächtnisverlust in der Post-Köln-Debatte

    Christiane Leidinger

    Geschichte wird gemacht. Amnesie auch? Nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht 2015/16 zeigte sich jedenfalls ein erschreckender gesellschaftlicher Gedächtnisverlust: Bestenfalls wurde in der anschließenden Debatte darauf verwiesen, dass Vergewaltigung in der Ehe strafrechtlich gesehen in der Bundesrepublik erst seit 1997 (!) existiert.

    Gleichzeitig verbreiteten sich ‚selbsternannte‘ Feministen unterschiedlicher politischer Couleur, aber auch bekennende Antifeministinnen und Maskulinisten inklusive ganz normaler Cis-Männer durch soziale Netzwerke, Talkshows und Feuilletons zum Thema Gewalt gegen Frauen, […]

  • Post Colonia – Feminismus, Antirassismus und die Krise der Flüchtlinge

    Post Colonia – Feminismus, Antirassismus und die Krise der Flüchtlinge

    Massimo Perinelli

    Die Kölner Silvesternacht ist zum Sündenfall der Willkommenskultur des vergangenen Jahres geworden. „Köln“ schien ein Startschuss zu sein für die Entladung rassistischer Ressentiments in Deutschland, Europa und sogar weltweit. Vorgefertigte rassistische Statements und Gesetzesentwürfe, faschistische Angriffe auf Nichtdeutsche, rechtspopulistische Hetze gegen demokratische Prinzipien und Entsolidarisierung mit geflüchteten Menschen wurden und werden im Namen von „Köln“ verfasst, verabschiedet und betrieben. Der „lange Sommer der Migration“, der 2015 die soziale Frage nach Teilhabe, Würde und Bürgerrechten mit […]

  • Männer gegen Männer gegen Frauen und andere Geschlechter

    Männer gegen Männer gegen Frauen und andere Geschlechter

    Olaf Stuve

    Es ist erstaunlich, wie schnell in der öffentlichen Debatte nach „Köln“ das Thema sexualisierte Gewalt und Sexismus in den Hintergrund gedrängt und von einer Dynamik rassistischer Diskurse über die (jungen) Männer aus arabischen und nordafrikanischen Ländern überlagert worden ist. Das Motiv des Beschützens vor den muslimischen Männern hat sich in weiten Teilen der Debatte und der politischen Konsequenzen als Leitmotiv durchgesetzt. Nicht zuletzt auf dieser Grundlage sind notstandmäßig weitere Änderungen des Asylrechts durchgedrückt worden, die […]

  • Emanzipation (nur) ohne Religion? Warum eine Geschichte des feministischen Säkularismus notwendig ist

    Emanzipation (nur) ohne Religion? Warum eine Geschichte des feministischen Säkularismus notwendig ist

    Aline Oloff

    „Wir müssen über diese Probleme sprechen, aber im Schulterschluss, nicht arrogant“, sagt Kübra Gümüşay, eine der Initiator*innen der #ausnahmslos-Kampagne[1], zu den Ereignissen der Silvesternacht in Köln in einem Interview. Sie fordert eine Auseinandersetzung mit Sexismus, die diesen überall, wo er auftritt, als solchen benennt und bekämpft und in der die Frage nach Herkunft und ‚Kultur‘ der Täter als Strategie der Grenzziehung entlarvt wird – der Grenzziehung zwischen ‚uns‘ und ‚denen‘, die zu uns […]

  • Homo- und Femonationalismus als Ausdruck der Dominanzkultur Vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft

    Homo- und Femonationalismus als Ausdruck der Dominanzkultur Vom rechten Rand in die Mitte der Gesellschaft

    Zülfukar Çetin

    Es ist heute alltäglich, die Muslim_innen und als muslimisch Imaginierte durch negative Redeweisen und stigmatisierende Markierungen als Gegensatz zu einem europäischen „Wir“ darzustellen.

    Antimuslimische Politiken, deren historische Entstehung nicht auf einen bestimmten Zeitpunkt beschränkt werden kann, etablieren die extrem rechten und rassistischen Ideologien in der Mitte der weiß-deutschen Gesellschaft, aus der sich 2014 zum Beispiel Pegida herausgebildet hat und sich primär gegen Geflüchtete aus Syrien und anderen muslimischen Ländern richtet. Pegida konnte bundesweit Anhänger_innen, […]